Was wir aus der Coronakrise lernen #5 : Dass ein Händedruck oft mehr sagt als 1000 Worte
Wenn Donald und Melania Trump auf Staatsbesuch sind, beobachtet man häufig diese Situation: Donald Trump will die Hand seiner Frau ergreifen. Melania allerdings entzieht ihm diese in allerletzter Sekunde. Diese Szene füllt oft Satiresendungen. Zeigt Melania Trump so der Welt, dass sie nicht zu ihrem Mann hält?
Momentan müssen wir alle auf körperlichen Berührungen verzichten. Kein High Five mehr, um über gemeinsam Erreichtes zu Jubeln. Kein Los-geht’s-du-schaffst-das-Stups. Kein Händehalten, um zu zeigen: Ich bin an deiner Seite.
Und wir merken: Sich nicht zu berühren, ist ein dramatischer Kommunikationsverlust. Ich hab mir angewöhnt, stattdessen mit Worten zu erwähnen, was ich sonst mit Händen ausdrücken würde. „Hey eigentlich würde ich dich jetzt fest umarmen.“ Oder „Normalerweise würde ich Ihnen jetzt die Hand schütteln.“ Da, wo körperliche Berührung nicht möglich ist, können Worte in diese Lücke einspringen.
Ähnlich erleben es auch Menschen in der Begegnung mit dem unsichtbaren Gott. Obwohl Gott nicht berührbar ist, nutzen viele Autoren der Bibel persönliche Berührungen als Ausdrucksform ihrer Beziehung zu Gott. So betet z.B. Asaf: „Du hast meine Hand ergriffen und hältst mich.“ Er fühlt sich Gott so nah, als würde Gott ihn halten. Gott unterstützt ihn, als würden sie Hand in Hand durchs Leben gehen. Mit welcher körperlichen Berührung würden Sie Ihr Verhältnis zu Gott beschreiben? Innige Erfahrungen wünscht Cordula Lindörfer aus Eisenach.