Tischrede zum Sommerfest

Die Sommer der Kindheit – das ist doch so ein Sehnsuchtsort. Man war frei. Man war unbeschwert. Lebte einfach im Jetzt.

Wann verliert man das eigentlich? Und warum?

Vielleicht ist unser Problem als Erwachsene, dass unser Horizont weiter wird. Wir sehen nicht nur, was gerade jetzt ist, sondern schauen weiter. Das bringt viele Vorteile mit sich. Aber man verliert manchmal auch die Unbeschwertheit.

Das ist das dritte Jahr in dem wir ein Sommerfest feiern und auch das dritte Mal an dem wir einen Sommer mit einer Wolke am Horizont feiern. Zweimal hieß die Wolke Corona – heute gibt es die auch noch und gleichzeitig braut noch der Ukrainekonflikt mit all seinen Auswirkungen am Horizont. Sicher habt ihr alle schon überlegt, ob und wie ihr noch Energiekosten sparen könnt. Keiner weiß, ob das Gas wirklich knapp wird im Winter, aber wir sehen die dunkle Wolke dort hinten und richten uns schon mal gedanklich darauf ein, dass es regnen wird. Und das verhagelt uns oft heute schon die gute Laune, obwohl doch heute noch die Sonne scheint.

Wie kann man das ändern? Wie bleibt man unbeschwert und leicht wie ein Kind im Sommer?

Indem man seinen Blick auf etwas anderes am Horizont konzentriert. Ja die Wolken sind da und ich kann sie auch nicht wegmachen. Aber ich seh dahinten noch etwas anderes. Die Vögel. Da fliegen Vögel. Und was verheißen die mir?

„Sieh dir die Vögel an.“ Heißt es in der Bibel. „Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte – aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als Vögel!“ Matthäus 26,6

Der Vogel kann uns ein Beispiel werden für unbeschwerte Gelassenheit. Sicher ihm fehlt die Intelligenz sich überhaupt sorgen zu können. Er handelt instinktiv. Er überlebt, weil er Teil eines ausgeklügelten Ökosystems ist, dass ihn mitversorgt. Dieses Ökosystem hat sich Gott ausgedacht – so die Erzählung der Bibel. Das heißt: Gottes genialer Schöpfungsplan versorgt die Vögel, ohne dass sie sich selbst kümmern müssen.

Wir sind jetzt anders ausgestattet als so ein Vogel. Wir können planen und kalkulieren und abschätzen, was auf uns zukommt und Vorsorge treffen. Und das sollen wir auch. Besonders wir Deutsche sind darin ja Meister. Niemand ist so gut versichert, wie wir. Doch die letzten drei Jahre haben uns spüren lassen: Egal, wie gut du vorsorgst, es kann passieren, dass da etwas erscheint, mit dem du nicht gerechnet hast und alle deine Pläne sind im Eimer. Das System verändert sich oder du veränderst dich oder Menschen um dich herum. Etwas passiert, dass du nicht aufhalten kannst und deine Sicherheiten sind dahin.

Sieh dir die Vögel an – heißt es dann. Sie werden von dem genialen Ökosystem versorgt, das Gott sich ausgedacht hat. „Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als Vögel.“

Wenn Gott sich schon so einen genialen Plan für die Vögel überlegt, warum sollte er es nicht für uns Menschen, für dich und für mich tun? Wir sind ihm noch mehr wert.

Ich hab mich mal entschieden, mein Vertrauen und meine Sicherheit auf Gott zu setzen. Klar er ist auch eine unkalkulierbare Größe für uns Menschen. Aber er stellt sich als zuverlässig vor. In der Bibel. Und ich hab das in meinen Höhe und Tiefen meines Lebens erlebt, dass es stimmt. Ich kann mich auf Gott verlassen. Bislang hat er mich immer versorgt. Deswegen will meinen Blick in die Zukunft nicht nur auf die Wolken richten. Sondern ich schau mir die Vögel an, um im Hier und Jetzt unbeschwert und leicht zu bleiben. Weil ich weiß, Gott sorgt für mich.

Und ich wünsch dir, dass du auch kannst. Den Blick den dunklen Wolken reißen, um die Vögel anzuschauen. Und darin Gott zu entdecken, der sich gern Sorge für dich trägt. Damit dir das gelingt, haben wir ein kleines Give away. Ein Flaschenöffner mit Vögeln am Horizont. Wenn die Zukunft dunkel erscheint, öffne dir ein kühles Getränk und genieß es unbeschwert und leicht, in dem Vertrauen, dass Gott sich für dich sorgt.

In diesem Sinne auf einen schönen Sommer und einen unbeschwerten und leichten Herbst und Winter. Prost!