The Cost of Love

„Nächste Woche beginnt die Eingewöhnung“ erzählte mir eine Mama. „Es ist mir zu früh. Aber ich muss einfach arbeiten – das Geld reicht sonst nicht.“ 

„Mein Kleiner ist wieder krank.“ Lese ich von einer anderen Mama. „Ich trau mich gar nicht meine Chefin anzurufen. Schon wieder.“ 

Völlig gestresst sehe ich einen Papa zur Kita rennen. „So hab ich mir das Vatersein nicht vorgestellt. Ich hetz nur hin und her.“ 

Irgendwie scheinen Kinder nicht in unser System zu passen. Sie kosten viel Zeit, viel Kraft, viel Geld – und rauben so gut ausgebildeten Erwachsenen wertvolle Ressourcen. Ressourcen, die sie eigentlich für Wichtigeres benötigen. Ja, für was eigentlich?

Der christliche Schriftsteller C.S. Lewis sagt: „Kinder halten uns nicht von Wichtigerem ab. Sie sind das Wichtigste.“ 

Wieso, fragen Sie? Das ist eine Frage, die man ganz unterschiedlich beantworten kann. Ich möchte das heute aus einem ungewohnten Blickwinkel tun: Es rechnet sich – für uns alle. 2019 erschien eine internationale Studie „The cost of love – die Kosten der Liebe“. Sie hat ausgerechnet, dass Zeit, die für Kinder investiert wird, sich für alle rentiert. Denn Kinder, die ihre Mama als feste Bindungsperson erleben, die verlässlich für sie da ist, sind günstiger. Sie kosten den Staat 1/3 weniger als Kinder, die aufgrund von Abwesenheit der Mutter eine unsichere Bindung haben. Bei Vätern sind die Kostenunterschiede noch gravierender: Kinder, die eine gute Papabeziehung haben, kosten den Staat nur 10% verglichen mit den Kindern, die ihren Vater als abwesend erleben. 

Es ist also ein gutes Invest für uns alle, wenn ein Papa Verständnis erfährt, wenn er sein Kind rechtzeitig vom Kindergarten abholt. Wenn eine Mama ohne Druck ihr Kind gesund pflegen darf. Wenn Elternzeit als Wertezeit gesehen wird und nicht als Privatvergnügen oder verlorene Jahre. 

Es ist Zeit für einen neuen Blickwinkel findet Cordula Lindörfer, StartUp Kirche Eisenach