Und plötzlich blüht der Wald

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Neulich, beim Spaziergang im noch winterlichen Wald, wurde ich von ganzen Feldern voller Schneeglöckchen überrascht. Diese zarten Blumen sind ja eine der ersten Frühjahrsboten. Womit ich aber nicht gerechnet hätte, ist die Kraft, die sie mitbringen. Der Waldboden ist bedeckt von einer dicken, nassen Schicht altem Laub. Doch diese zarten Pflanzen werden davon nicht in ihrem Wachstum behindert. Im Gegenteil, durchbrechen sie das alte Laub, heben es an und schaffen sich ihren Raum. Das Wachsen der neuen Blumen ist nicht aufzuhalten.
Es erinnert mich an den Vergleich, den Jesus zum Reich Gottes zieht: "Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit dem Bauern und seiner Saat: Hat er gesät, so geht er nach Hause, legt sich nachts schlafen, steht morgens wieder auf - und das viele Tage lang. Inzwischen geht die Saat auf und wächst; der Bauer weiß nicht wie. Ganz von selbst lässt der Boden die Pflanzen wachsen und Frucht bringen. Zuerst kommen die Halme, dann bilden sich die Ähren und schließlich füllen sie sich mit Körnern. Sobald das Korn reif ist, schickt der Bauer die Schnitter, denn es ist Zeit zum Ernten." Markus 4,26f
Manchmal erscheint uns ein Neuanfang schwierig. Das Alte wirkt, wie eine erstickende Laubschicht. Diese Schneeglöckchen lehren uns: Wachstum entzieht sich unserem Einfluss. Frischer Wuchs ist stärker, als man glauben mag. Bleiben wir gespannt, wie das Reich Gottes unter uns wächst.